Diese Niederlage war so gut wie eingeplant - und dennoch hatte sie einen historischen Charakter. Denn das 23:39 (13:20) des Handball-Zweitligisten HSG Augustdorf / Hövelhof beim Aufstiegskandidaten Stralsunder HV war die höchste Schlappe in der mittlerweile fünfjährigen Bundesliga-Geschichte der Musketiere.

Für Trainer Diethard von Boenigk war die Pleite sofort mit dem Schlusspfiff abgehakt. "Es bringt doch nichts, jetzt in Trauer zu verfallen. Wir müssen sehen, dass wir wieder an das Schwerin-Spiel anknüpfen", meinte der 50-Jährige und wies im gleichen Atemzug auf die beiden kommenden, wichtigen Aufgaben gegen Achim/Baden und in Spenge hin.

Für den verletzten Daniel Holl (Schleimbeutelentzündung) rückte zunächst Routinier Christian Grunow auf die Linksaußen-Position. Später wechselte André Kropp dorthin, während Manuel Honerkamp an den Kreis rutschte. "So lange wir ohne Fehler geblieben sind, haben wir mitgehalten", erinnerte von Boenigk an die ersten 17, 18 Minuten der Partie. Doch was den Coach so richtig auf die Palme brachte, war die eklatant schwache Wurfausbeute. 17 freie Würfe, die nicht ihr Ziel fanden, notierte Mannschaftsbetreuer Klaus Wandke.

Und weil die Stralsunder nun einmal schnell auf den Beinen sind, nahmen sie die Einladungen der Musketiere dankend an und liefen einen Tempogegenstoß nach dem anderen. Diethard von Boenigk ärgerte sich: "Wenn wir zwei Drittel der Freien reinmachen, dann kommt vielleicht ein Ergebnis von 34:29 oder 35:29 zu Stande." So aber waren die Hausherren vor wieder einmal 1050 Zuschauern in der ausverkauften Vogelsanghalle nicht mehr aufzuhalten und steuerten einem Kantersieg entgegen.

"Jeder hat sich seine Fehler genommen", machte von Boenigk deutlich, der zumindest froh war, dass Manuel Honerkamp (umgeknickt) bis zum Schluss auf die Zähne biss.