Wenn heute um 20 Uhr in der AWD-Arena die zweite Halbzeit zwischen den Fußballern von Hannover 96 und MSV Duisburg beginnt, bitten die Schiedsrichter Hohlwein/Michalzik in dem nur einen Steinwurf entfernt liegenden AWD-Dome gerade zum Anpfiff der Handball-Zweitliga-Partie TSV Hannover-Burgdorf gegen HSG Augustdorf / Hövelhof Für die Gäste schließt sich im Schatten des DFB-Pokal-Achtelfinales der Kreis im Sportjahr 2006.

Denn die peinliche Absage des Heimspiels gegen die Niedersachsen (undichtes Hallendach) war der Anfang von den schwärzesten zwölf Monaten der Vereinsgeschichte. Und zum Jahresabschluss steht der Liga-Letzte in Hannover fast vor einer unüberwindbaren Hürde. Nach der Niederlage im so wichtigen Match gegen Neuling VfL Potsdam regiert rund um den Inselweg Fassungslosigkeit.

"Das kann alles nicht wahr sein. Unterm Strich ist das Ganze eben nicht ausreichend", sagt Teammanager Stephan Neitzel, der aus privaten Gründen am vergangenen Samstag nicht in der Witex-Halle sein konnte. Vor dem Auftritt gegen die Brandenburger hatten die HSG-Entscheidungsträger zusammengesessen - und waren noch fest von einem Sieg ausgegangen. Nach der neuerlichen Pleite sitzt der Stachel der Enttäuschung ganz tief. Neitzel: "Wir werden natürlich über die Situation sprechen. Ob noch vor Weihnachten oder direkt danach, kann ich nicht sagen." Die Lage habe sich extrem verschlechtert und "bestimmte Dinge müssen aufgerollt werden". Ob er damit eventuelle Verstärkungen in der langen Weltmeisterschaftspause meinte, ließ er offen. Wenn es überhaupt zu diesem Thema komme, seien Namen zweitrangig, weil es zunächst einmal finanziell passen müsse.

Bis auf den verletzten Rückraumspieler Michael Feldmann hat Trainer Diethard von Boenigk heute Abend alle Spieler an Deck, und er verspricht: "Ich werde alles dafür tun, dass die Mannschaft optimal vorbereitet ist." Doch auch von Boenigk weiß, dass die Situation "nicht allzu hoffnungsfroh ist, und wir nah dran an der Regionalliga sind".


Kampf ist gefragt: Die HSG Augustdorf/Hövelhof (Philipe Jäger, links) steckt seit Wochen im Abstiegskampf.