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Team HandbALL | LZ vom 10.02.07 (Oliver König) | 10.02.07
Die ersten Anhänger hatten schon zehn Minuten vor Schluss die Nase gestrichen voll und verließen kopfschüttelnd die Halle, der Rest der 450 Zuschauer machte nach dem Ende mit Pfiffen seinem Unmut Luft. Handball-Zweitligist HSG Augustdorf / Hövelhof verärgerte gestern Abend seine Fans beim 28:36 (15:19) gegen den TSV Altenholz endgültig und ist nach einer derart desaströsen Leistung wohl nicht mehr zu retten.

Als einer der ersten sprach HSG-Geschäftsführer Friedhelm Brune Klartext: "Wenn bei 36 Gegentoren in eigener Halle der Torwart der beste Mann ist, stimmt mich das nachdenklich." In der Tat setzte einzig und allein Torwart René Selke mit 14 abgewehrten Würfen die Akzente. Dass dann auch noch das wieder einmal kämpferische Vorbild Christian Grunow mit sieben Treffern die interne Torschützenliste anführte und vorne Regie führte, sagt schon einiges. Nur diese beiden Akteure - und vielleicht André Kropp (vergab eine bessere Note durch zwei, drei vergebene Großchancen) - erreichten gestern Abend Zweitliga-Niveau. "Ich stehe fassungslos da", nahm Brune kein Blatt vor den Mund und meinte: "Ich bin völlig konsterniert, wie in den vergangenen 20 Jahren nicht mehr - und da mache ich mir meine Gedanken." Tatsächlich spielten die Musketiere wie ein Absteiger und luden den unbequemen, aber sicher nicht übermäßig starken Gegner zum Torewerfen ein. Ein einfaches Spiel für die Gäste. "Meine jungen Akteure haben kühlen Kopf bewahrt. Auch in der Höhe war der Sieg verdient", sagte ein zufriedener TSV-Trainer Wolfgang Schwenke, der gar noch auf den beruflich verhinderten Alexander Bommes verzichten musste.

Einfallslos spielten sich die Hausherren ins Verderben. Nach einer ordentlichen Anfangsphase verfielen sie wieder einmal in Panik. "Du kannst die Leute im Angriff nicht ändern, mit denen haben wir in der Hinrunde vier Punkte geholt. Heute haben wir unsere Tore dann gemacht, wenn wir ins Laufen kamen. Doch beim 6:6-Spiel zeigte sich die mangelnde Qualität des Rückraums. Wir haben im Positionsspiel nicht das gespielt, was wir trainiert haben", musste ein enttäuschter Trainer Diethard von Boenigk feststellen. Gestern sollte es einen Neuanfang geben, doch das ging in die Hose. Teammanager Stephan Neitzel stellte schon zur Pause fest: "Reden alleine hilft nicht."


. . . und wieder festgemacht: Nicht nur Augustdorfs Rückraumspieler Vice Kutlesa (rechts) war gestern völlig von der Rolle. Hier wird er vom überragenden Altenholzer Siebenmeterwerfer Rasmus Gersch gestört.
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