Auch am Morgen danach brauchte Diethard von Boenigk, Trainer des Handball-Zweitligisten HSG Augustdorf / Hövelhof lange, um die richtigen Worte zu finden. Zu sehr beschäftigte ihn noch die völlig unnötige 24:26(12:11)-Niederlage beim SC Magdeburg II.

Bis zwei Minuten vor dem Ende hielten die Gäste die kampfbetonte Partie offen und waren gar einem weiteren Sieg ganz, ganz nahe. Dann unterliefen den engagierten Musketieren zwei individuelle Fehler, die der SCM prompt mit den beiden entscheidenden Treffern zum 26:24 bestrafte. "Das waren blöde Unkonzentriertheiten. Total ärgerlich", war von Boenigk enttäuscht, "weil wir ja auch eine historische Chance vertan haben, wieder dran zu sein".

Zumindest 50 Minuten lang präsentierte sich die HSG keineswegs als Abstiegskandidat und steckte auch den schwachen Start (1:4) sehr gut weg. Ronny Krüger löste Rene Selke nach zwölf Minuten im Kasten ab und gab der Abwehr die nötige Sicherheit. Überhaupt agierte der Gast in der Deckung sehr ordentlich und hielt in der ersten Halbzeit die Fehlerquote niedrig. Dass Dennis Gote und Wladimir Stukalin im rechten Rückraum nicht ins Spiel fanden und Vice Kutlesa "gar nicht auf der Platte stand" (von Boenigk), konnten die Augustdorfer in Person eines starken Michael Feldmann zunächst gut kompensieren. Doch als Christian Grunow nach 45 Minuten wegen seiner Wadenverletzung passen musste, bekam die HSG einige Probleme im Innenblock. "Schade, ich war nach dem Spiel ganz schön angefressen", ärgerte sich von Boenigk über das leichtfertig vergebene Erfolgserlebnis.

Dennoch feierten die mehr als 40 mitgereisten HSG-Anhänger ihre Mannschaft wie einen Sieger. Für die Fans hatte der Trainer dann auch noch ein Extralob parat. "Das hat richtig Spaß gemacht,. Ein gelungenes Event", sagte von Boenigk und freute sich über die Heimspielatmosphäre in der ehrwürdigen Hermann-Gieseler-Halle.